In den 30 Jahren Arbeit mit Menschen habe ich einige Supervisor*innen und Supervisionsprozesse kennen gelernt. Abgesehen von der persönlichen Vorliebe zu einer Form von Supervision oder zu einer bestimmten Person, war auch immer die jeweilige Zeit und das jeweilige Umfeld mitbestimmend, ob ich eine Supervision gut fand oder nicht.
Mitbestimmend waren selbstverständlich auch die jeweiligen Klient*innen, Kolleg*innen und die Organisation, in der ich arbeitete. Das macht viel aus. Auch die jeweilige Bereitschaft, an/in der Supervision mit zu arbeiten. Die eigene Bereitschaft und die der Kolleg*innen.
Ich finde persönlich - nun als Supervisor - den nicht immer vorhersehbaren Prozess spannend, die (unerwarteten) Lösungen oder die Erkenntnis, dass es nicht sofort eine Lösung gibt. Oder dass sich durch den Prozess doch so etwas wie eine Lösung ergibt, in Form einer unerwarteten (inneren) Entspannung zum Beispiel. Wir nannten das manchmal den "Supervisionseffekt". Dies galt insbersonders bei Fallsupervisionen.
Supervision soll natürlich in irgendeiner Form gewinnbringend sein. Der Gewinn kann für jede/n anders sein. Eine Entlastung oder Lösung kann erarbeitet werden.
Darüber sprechen. Miteinander sprechen. Und zuhören.
Und mal gemeinsam lachen. Lösungen finden oder akzeptieren, dass man nicht sofort eine Lösung hat.
Aber man weiß und darauf vertrauen kann, dass manches Zeit braucht.
Das ist (für mich gute) Supervision.