WAS IST (FÜR MICH GUTE) SUPERVISION?
In den 30 Jahren Arbeit mit Menschen habe ich einige Supervisor*innen und Supervisionsprozesse kennen gelernt. Abgesehen von der persönlichen Vorliebe zu einer Form von Supervision oder zu einer bestimmten Person, war auch immer die jeweilige Zeit und das jeweilige Umfeld mitbestimmend, ob ich eine Supervision gut fand oder nicht.
Mitbestimmend waren selbstverständlich auch die jeweiligen Klient*innen, Kolleg*innen und die Organisation, in der ich arbeitete. Das macht viel aus. Auch die jeweilige Bereitschaft, an/in der Supervision mit zu arbeiten. Die eigene Bereitschaft und die der Kolleg*innen.
Ich finde persönlich - nun als Supervisor - den nicht immer vorhersehbaren Prozess spannend, die (unerwarteten) Lösungen oder die Erkenntnis, dass es nicht sofort eine Lösung gibt. Oder dass sich durch den Prozess doch so etwas wie eine Lösung ergibt, in Form einer unerwarteten (inneren) Entspannung zum Beispiel. Wir nannten das manchmal den "Supervisionseffekt". Dies galt insbersonders bei Fallsupervisionen.
Supervision soll natürlich in irgendeiner Form gewinnbringend sein. Der Gewinn kann für jede/n anders sein. Eine Entlastung oder Lösung kann erarbeitet werden.
Darüber sprechen. Miteinander sprechen. Und zuhören.
Und mal gemeinsam lachen. Lösungen finden oder akzeptieren, dass man nicht sofort eine Lösung hat.
Aber man weiß und darauf vertrauen kann, dass manches Zeit braucht.
Das ist (für mich gute) Supervision.
WENN MAN DEN WALD VOR LAUTER BÄUMEN SCHON NICHT MEHR SIEHT, KANN DIE AUSSENSICHT DER SUPERVISION,
DIE ARBEIT IN SO EINEM SETTING SEHR HILFREICH SEIN.
EINZELSUPERVISION
In der Einzelsupervision bespricht ein Supervisand seine berufliche Situation im Einzelgespräch mit einem Supervisor. Inhalt sind insbesondere persönliches Verhalten und die zugrundeliegenden Werte, Erfahrungen, Gedanken und Gefühle.
Vorteil der Einzelsupervision ist es, dass manchmal intime Fragen leichter eingebracht werden.
GRUPPEN/ TEAMSUPERVISION
In der Gruppensupervision treffen sich Supervisanden aus unterschiedlichen Institutionen und oft auch aus unterschiedlichen Berufsfeldern und tauschen sich über ihre Erfahrungen und Probleme aus, unter Anleitung eines Supervisors. Jeder Teilnehmende erhält abwechselnd Raum, sich einzubringen und für sich zu lernen.
In der Teamsupervision steht der Umgang der Teammitglieder miteinander im Vordergrund. Teilnehmer sind die Mitarbeiter eines Arbeitsteams oder eines Ausbildungsteams. Ziel ist ein gemeinsames Lernen, Synergie und Lösungen.
FALLSUPERVISION
In der Fallsupervision treffen sich Vertreter verschiedener Berufe oder Mitglieder eines Teams, um die Besonderheiten eines bestimmten Klienten oder Patienten zu besprechen und den Umgang mit ihm zu planen und zu verbessern.
Ziele sind Entlastung der Betreuenden und Verbesserung der Betreuung. Die Gruppe dient dabei als Spiegel, in dem Konflikte und Ressourcen deutlich werden und Lösungen gefunden werden können. Hierbei ist der Klient nicht anwesend.
METHODEN
Der Gewinn kann für jede und jeden anders sein. Darüber sprechen. Miteinander sprechen. Und zuhören. Und mal gemeinsam lachen. Lösungen finden oder akzeptieren, dass man nicht sofort eine Lösung hat. Aber man weiß und darauf vertrauen kann, dass manches Zeit braucht.
Das ist (für mich gute) Supervision.